Samstag, 19. Januar 2008

Ich bin in der Zeitung!

An den Wochenenden sieht man hier oft an den Strassenrändern und Kreuzungen sogenannte „Werbeleute“. Es wird immer ein Schild mit grosser Werbefläche aufgestellt, auf welchem zum Beispiel der nächste Supermarkt oder was auch immer draufsteht. Die Kleidung der Werbepersonen ist ebenfalls Werbefläche, zudem halten sie stets ein Schild oder ein Pfeil in der Hand, und winken auf und ab. Die stehen den ganzen Tag an der selben Stelle (und langweilen sich wahrscheinlich zu Tode…) um zu „werben“.

Vor kurzem habe ich in Chung-Li einen älteren Mann aus Deutschland getroffen. Er arbeitet seit zwei Jahren in der Uni, wo ich Rotary Chinesischkurs habe, und wohnt nur eine Strasse weit von meiner Gastfamilie entfernt ;-). Ich bin nun beinahe fünf Monate hier, bisher haben wir uns aber noch nie getroffen! Die Welt ist gross (oder klein?)!

Letzte Woche hatten wir ja diese Kalligraphieshow in der Schule. Die nette Schulrektorin liess darüber ein Zeitungsartikel schreiben! Ich und Mister Lu waren demnach am 12. 1. 2008 sozusagen in den „Chinese Times“ erschienen, samt Bild! Woow, ich als kleiner Schweizer bin in der mächtigen „Reich der Mitte“ Zeitung erschienen! Hier der Artikel:


Natürlich habe ich mit Mr. Lu den Artikel übersetzt, gab ganz schön Arbeit!
Am Dienstag hatten wir Austauschschüler vom Distrikt 3500 einen kleinen Kulturtrip. Wir besuchten das in Taiwan bekannteste Keramik- und Töpfermuseum in Ying-Ge. In einem riesigen,
topmodernen, futuristischen Museumsgebäude waren viele schöne Vasen, Skulpturen, Geschirr, und andere Gebilde ausgestellt. Tradition, Geschichte, Herstellung und Nutzung von Keramik- un
d Tonwaren wurden auch ausführlich präsentiert. Sehr schön, zum Teil alt und wertvoll. Später sind wir den Touristenshops nach und schliesslich schauten wir uns am Abend bei einem Austauschschüler zu Hause einen Film an. Von nun an soll übrigens beinahe jeden Dienstag ein „Kulturtrip“ stattfinden. Ich freue mich schon darauf!

(vlnr. 1. William Frankreich, 2. Mikako Japan, 3. Alec USA (Oregon), 4. Rajiv Aserbaidschan, 5. Valerie Canada, 6. Joyce Brasilien, 7. Markus Schweden, 8. Zachary USA (NY). Natasha USA und Jenna Deutschland waren gerade nicht dabei. Stacy USA, Sophie Österreich, Peter Dänemark und Adrienne USA waren anfangs auch Rotary Austauschschüler, jetzt aber nicht mehr. Drei von ihnen sind immer noch in Taiwan, jedoch nicht mehr mit Rotary (aufgrund irgendwelcher Probleme), die vierte Person wurde nach Hause geschickt. Somit habe ich alle Austauschschüler vom Distrikt 3500 erwähnt.)

Von Mittwoch bis Freitag fanden in der Schule die letzten Midtermexams dieses Semesters statt. Wiederum schrieb ich nur den Englischtest; Eine Stunde Grammatik und Wörtchen, und eine Stunde Hörverstehen (alles wieder „Multiple-choice“ Fragen zum ankreuzen, versteht sich…). Am Freitag beendeten wir das Semester mit einer Abschlussversammlung in der Turnhalle. Mister Lu lud mich und eine nette Frau an diesem Mittag zum Essen ein, wir gingen wieder in dieses urchige kleine Restaurant, wo wir schon mit dem Kalligraphieclub waren.
Nun habe ich drei Wochen Ferien, zum ersten Mal hier in Taiwan! Für viele Schüler gibt es aber „eigentlich“ keine Ferien: In der ersten Woche haben die Meisten regulären „Winterunterricht“ mit den Lehrern (lediglich eine Stunde früher als normal Schulschluss). In den zwei anderen Wochen sind dann die Lehrer nicht mehr anwesend, sie sagten mir jedoch, dass der grösste Teil der Schüler dennoch jeden Tag in die Schule kommt, um zu lernen. (Dies ist ja eine „Eliteschule“, wo alle das Ziel haben, in eine möglichst gute Universität zu kommen, und dies hängt ja wie schon gesagt von den Noten ab; bessere Noten = Möglichkeit eine bessere Uni zu besuchen. Arme Schüler! Ich jedoch kann die drei Wochen völlig geniessen, denn ich muss nicht zur Schule ;-)!
Im dieswöchigen Rotarimeeting (war übrigens das 266, seit Clubgründung) hielt erneut ein schlauer Mann eine gute Präsentation über nützliche Tipps und Tricks im Leben: Gesundheit, Finanzen, Kinder, Arbeit, Freizeit, Zufriedenheit usw… Zudem deutete unser Clubpräsident auf d
ie neuen „Straftarife“ hin, welche bei Verkehrsregelbruch neu gelten und zu bezahlen sind. Rotlichtkreuzen und Geschwindigkeitsüberschreitung haben nun ziemlich saftige Bussen zur Folge (so wie sich die Taiwanesischen Autofahrer verhalten, finde ich dies nur recht so!).
Wenn ich schon beim Geld bin: Ich habe die Wechselkurse hier in Taiwan stets im Auge (anlässlich Mr. Lu ;-)), und mir ist aufgefallen, dass man für einen CHF beinahe gleichviel New Taiwan Dollar erhält, wie für einen US$! Für 1 CHF erhält man über 29 NT$, für 1 US$ bekommt man jedoch nu
r so um die 32 NT$.
Am Freitag Abend fand in Hsin-Chu eine Rotary Austauschschüler Party statt. Wir genossen den Abend und übernachteten fast alle bei der Rotary Gastfamilie von William (Frankreich). Wir Austauschschüler vom Distrikt 3500 kennen uns schon wie Brüder und Schwester, wir haben’s immer super miteinander.

Am Samstag Abend fand ein Rotary Familienzusammentreffenplauderamüsierabend statt ;-). Insgesamt waren wir etwa 30 Rotaryer, es war ein gemütlicher Abend:


(Die Männer sind am Tisch ;-)) Die Gastgeberfamilie wohnt in einer SEHR luxuriösen, schönen und modernen Villa, sogar mit Hausangestellten. Woow, dies war das schönste Haus, welches ich je in Taiwan von innen her gesehen habe! Am nächsten Morgen bin ich mit einem Rotarymitglied und dessen Sohn auf eine kleinere Fahrradtour. Ach, wieder diese wunderschöne Landschaft, ich kann’s einfach kaum glauben! Der nette Mann schenkte mir übrigens ein paar „Giant“ Fahrradhandschuhe und ein Sporttuch für um den Hals oder auf den Kopf. Vielen Dank ;-)! Am Nachmittag bin ich dann mit dem Fahrrad für mich ein bisschen in der Gegend herumgefahren, und passierte zufälligerweise eine IKEA. Da ich Zeit hatte, warf ich einen Blick hinein: Genau gleich wie in der Schweiz! Die Möbel, der spezielle Duft, das Schwedische Restaurant mit den üblichen berühmten Menus, usw. Ja sogar die gelben Taschen, die Papiermassmeter und die Bleistifte waren überall zu sehen ;-). Einziger unterschied war, dass die Produkte nicht nur in Schwedisch, sondern auch in Chinesisch angeschrieben waren.
Unter der Woche hatten wir erneut etwas kühleres Wetter, aufs Wochenende hin wurde es jedoch wieder heiss. Der Taiwanwinter ist stets ein Auf und Ab: Es ist gut möglich, dass man ein paar Tage Temperaturen sogar unter 10°C hat, sehr oft ist es aber weit über 20°C.

2 Kommentare:

Michèle hat gesagt…

Hallo Benj, Nach unserem Gespräch vom letzten Sonntag per SKYPE habe ich gleich deinen Blog gelesen und den Zeitzungsartikel über dich in der "Taiwan News" kopiert...wir sind stolz auf dich. Einfach wunderbar von all diesen Leuten, über dich und dein Kalligraphisches Können einen Artikel in der Zeitung zu publizieren...am Ende wirst du ja noch berühmt.....
Geniesst du deine Ferien? Hoffentlich hast du es gut und schön.
wir sind gespannt auf deine Ferienerlebnisse und auf deine neue Gastfamilie.
HDMFG bis bald.
Mam

Unknown hat gesagt…

Hallo Benj
Ich wünsche Dir weiterhin schöne, erlebnisreiche Ferien.:-)
Ich bin schon auf deinen nächsten Blogeintrag gespannt.

HDmfg di Pap