Montag, 12. Mai 2008

3. Rotary Exchange Students Ost- Taiwan Tour

Asiaten sehen ja alle meistens viel jünger aus, als sie wirklich sind. Lustig ist, dass sehr viele Taiwanesen mich auch immer viel jünger schätzen, meistens 16 oder 17 Jahre! Wenn ich dann sage, dass ich 19 sei, fallen ihnen beinahe die Augen aus dem Kopf… ;-)!

Diesen Mittwoch bis Freitag fand die dritte und letzte Rotary Exchange Students Tour statt. Diesmal ging’s in den wilden Osten von Taiwan. Im Osten ist die Bevölkerungsdichte sehr viel niedriger als im Westen, die Natur ist wilder, es hat viele Berge, Klippen, Felsen, Schluchten, Wälder usw. Dementsprechend ist dort die Luft auch viel sauberer. Am ersten Tag fuhren wir mit den beiden Reisecars eine absolut phantastische Küsten- Klippenstrasse entlang, um nach Hua- Lian zu gelangen.

Auf dem Weg machten wir einen Abstecher in die berühmte „Taroko Schlucht“. Einfach ein Naturwun
der, wie im Paradies! Manchmal erinnerte es mich ein bisschen an die Schweizer Schluchten, aufgrund der Felsen und dem Bach. Die Vegetation hingegen war völlig anders, tropisch eben. Die Strassenverhältnisse um dahin zu gelangen waren ähnlich wie in der Schweiz, viele Kurven, Tunnels und Engpässe ;-).

Könnt ihr den Indianer- Felskopf im obigen Bild erkennen???

Auf der Carfahrt hatten wir ein spezielles Erlebnis: Einer der beiden Cars hatte einen Zusammenstoss mit einem besoffenen Motorrad- Scooterfahrer! Der Krankenwagen war innert Kürze schon da, wir mussten jedoch trotzdem lange warten aufgrund den ganzen formellen Sachen. Dem Scooterfahrer ist hoffentlich nicht viel Schlimmes passier
t, er wurde in den Krankenwagen eingeladen und abgeführt.
Übernachtet haben wir zweimal im selben Hotel in H
ua- Lian. Ein super gutes Hotel, muss ich sagen. Am zweiten Tag fuhren wir mit dem Schiff hinaus auf den Pazifischen Ozean: Whalewatching! Die zweistündige Schifffahrt beendeten wir mit Erfolg, wir sahen tatsächlich so wahldelphinartige „RISSO’S“ Delphine, sehr eindrücklich. Ebenfalls beeindruckend war die Sicht vom Meer aus auf die Insel, man konnte die hohen Berge und Wolken sehen. Taiwan hat ja viele Berge über 3000 Meter.


Noch am selben Tag besuchten wir einen speziellen Tempel, welcher
Auditorium, Museum, Buddhisten Schule und Trainingszentrum, und Tempel in einem ist. Das Hakenkreuz unten auf dem Bild ist spiegelverkehrt, und hat nicht die Bedeutung des Hitlerkreuzes. Hitler hat dieses Buddhistenzeichen geklaut, gespiegelt und als Nazizeichen benutzt. Um den wunderschönen Tempel betreten zu können, mussten wir alle unsere Schuhe ausziehen. In innern dann erklärte uns ein Guide viele interessante
Dinge. Dies sei ein Buddhistischer Tempel, wo alle Religionen willkommen sind. Zusammen sollen wir die Welt vor deren Zerstörung durch die Menschen retten. Mit Respekt, Toleranz, Frieden, Hilfe, Spenden, Recycling, Schule usw. können wir dies erreichen. Er sagte, dass der „Beginn“ drei Punkte beinhalte: 1. Auf Verbrennungsmotoren verzichten, stattdessen Fahrradfahren (Umweltverschmutzung). 2. Nur die Dinge kaufen, welche man wirklich BENÖTIGT, und nicht was man alles gerade so nach Lust und Laune haben will (Konsumgesellschaft). 3. Vegetarisch essen (Umwelt, Respekt und Nahrung für Alle). Erstens, weil man nicht töten soll, und zweitens, weil man „umgerechnet“ 10kg Getreide, Reis, Mais, Kartoffeln oder was auch immer und eine Million Liter Wasser benötigt, um 1kg Rindfleisch zu produzieren (Kühe essen ja auch was). Fleischproduktion ist viel aufwändiger als Agrarwirtschaft, benötigt mehr Infrastruktur, Transport, Geld usw. und belastet somit die Umwelt umso mehr. Würden wir unser Potential völlig auf Agrarwirtschaft konzentrieren, hätten vielleicht alle Menschen auf der Erde genug zu Essen und zu Trinken. Drittens sei vegetarische Ernährung gesünder für den Körper (Säure/Basen Haushalt, Blutdruck, Cholesterin, Verdauung,...). (In Asien ist vegetarische Ernährung überhaupt kein Problem, denn hier wird SEHR viel Tofu und Hülsenfrüchte gegessen, welche auch sehr viel Proteine und Mineralstoffe enthalten!) Dies und vieles Mehr (Recycling Erfolge…) hat uns jedenfalls dieser Guide erzählt, wirklich interessant und eine Überlegung wert.

Gegen Abend
sind wir dann an den Beach uns etwas ausruhen gegangen. Wir konnten Fahrräder mieten und am Meer entlang herumfahren, oder einfach am Strand eine schöne Zeit verbringen. Baden war verboten, keine Ahnung weswegen. Die Küstenlandschaft war ein superschönes Erlebnis!


Am Letzten Tag fuhren wir wieder zurück, und auf dem Weg hielten wir in Yi- Lan. Dort war nämlich das „National Center for Traditional Arts“. Ein Ort für Touristen, wo man zuschauen kann, wie die Traditionellen Kunstwerke produziert werden. Unter Anderem Holzschnitzereien, Glasmanufaktur, traditionelle Kleider, Steine und Kristalle, Porzellansachen, Kalligraphie, Bilder, Puppen, Kerzen, Seifen, Gebäck, Süssigkeiten und vieles mehr. Natürlich waren dort auch viele Läden, wo man all die Sachen kaufen konnte (ist ja klar…). Auch selbst konnte man in zahlreichen Werkstätten Hand anlegen. Zudem war dort ein kleines Museum mit vielen Wertvollen Kunstwerken, ein Tempel, ein Park, Hotels und ein T
heater, auch werden täglich Darbietungen präsentiert. Sehr viele junge Schulkinder besuchten diesen „Park“.

Dies war unser Dreitagestrip, welcher unter anderem auch ein paar „All you can eat“ Restaura
nts beinhaltete. Einfach ein super interessanter Trip, kann’s kaum beschreiben!

Am nächsten Tag hatte mein Rotary Hostclub ein Muttertagsessen im üblichen guten Japanischen Restaurant. Ich schrieb für jede Gastmutter eine Muttertagskarte, diese Karten sind völlig gut angekommen, sie schätzten dies unglaublich und waren gerührt, dass ich an sie dachte! Am selben Tag bin ich dann mit meinem Hostbruder nach Tai- Chung an ein Hochzeit von Familienangehörigen. 400 Leute feierten zusammen in einem guten (auch Japanischen) Restaurant. Jetzt weis ich übrigens, wie diese Luxusessen bezahlt werden: Jede Familie, welche eingeladen ist, überreicht dem Brautpaar ein rotes Couvert mit (mehr oder weniger viel) Geld darin, dies ist hier Tradition. Übernachtet haben wir bei Familienmitgliedern in der nähe von Tai- Chung, denn am Sonntag (Muttertag) kamen die restlichen Familienmitglieder meiner Hostfamilie, um gemeinsam Muttertag zu feiern. An diesem Wochenende konnte man übrigens überall Muttertagsveranstaltungen sehen, Muttertag wird hier ziemlich ernst genommen und hoch geachtet. Meine Hostmutter hat sechs Geschwister, und da die sich schon seit langem nicht mehr getroffen haben, ging’s dementsprechend auch mehr oder weniger Laut zu und her ;-). Wir assen ein super Muttertagslunch und Dinner, mit allem drum und dran. Zudem fuhren wir am Nachmittag an den Hafen von Tai- Chung, um lokale Spezialitäten zu probieren und den Fischmarkt zu besichtigen. Was für ein Wochenende!

Woow, ich konnte bis jetzt sooo viele tolle Sachen erleben, einfach unglaublich! Mir ist auch bewusst, dass aus der ganzen Welt nur etwa 60 Jugendliche in diesem Jahr die Chance haben, Taiwan in dieser Weise zu „erleben“, und ich bin einer dieser wenigen!!! Unglaublich, unbeschreiblich und einfach unfassbar!

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Hallo Benj

Ich bin schon wieder beeindruckt von deinen Erlebnissen, einfach fantastisch.

Ha di gärn, di Pap